Im vergangenen Jahr ist die Plastikabfall Problematik durch die Medienberichterstattung verstärkt in meine Wahrnehmung und Aufmerksamkeit getreten. Die produzierten Mengen von Plastik sind enorm und allgegenwärtig. So produziert jeder von uns im Durchschnitt neunzig Kilogramm Plastikabfall pro Jahr. Das füllt etwa eine Badewanne. Leider steigt aber auch der Anteil an Plastik der gar nicht oder nicht optimal entsorgt wird und so in den Boden oder ins Wasser gelangt und für Generationen dort verbleibt.
Diverse Projekte machen jedoch Mut, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und genauer hinzuschauen. In Erinnerung bleiben mir zum Beispiel die Schweizer Initiative zum Sammeln des Plastiks in den Weltmeeren oder das Experiment einer Zürcherin, die konsequent versuchte während eines Jahres auf Plastik zu verzichten und den so gesammelten Abfall auf die Grösse einer Schuhschachtel reduzieren konnte. Auch das Internet bot den Interessierten verschiedene „Challenges“, um sich selbst zu versuchen und den eigenen Abfall zu reduzieren.
Mit Freude hat die GLP Küsnacht-Zollikon deshalb zur Kenntnis genommen, dass neuerdings bei der Entsorgungsstelle in Küsnacht auch Plastik entsorgt und gegen eine geringe Gebühr auch die entsprechenden Entsorgungssäcke gekauft werden können. Was in unseren Nachbargemeinden bereits länger möglich war, ist jetzt auch in Küsnacht Realität und zeigt die Aufmerksamkeit von Behörden, Anbietern und Konsumenten gegenüber dem Thema.
Nun gibt vor allem die Recycling-Quote von Plastik zu reden. Beim gemischten Plastikabfall beträgt diese je nach Verarbeiter zwischen dreissig und sechzig Prozent. Kritiker führen aus diesem Grund an, dass sich das Plastiksammeln nicht lohne, da die Aufbereitung mit einem grossen Energieaufwand verbunden sei und es sich daher nicht lohne. Zudem wird moniert, dass mit der Gebühr für die Säcke private Anbieter quasi subventioniert werden und dass die Abfälle nicht im eigentlichen Sinne recycelt werden.
Für die GLP Küsnacht-Zollikon überwiegen jedoch die Argumente für das Sammeln von Plastik. Die Herstellung von Plastik ist energie- und ressourcenintensiv und zudem an die Erdölproduktion angebunden. Bei der Verbrennung von Plastik in der Kehrichtverbrennung kann nur ein geringer Anteil des Energiepotentials genutzt werden und es entstehen wiederum CO2 Emissionen mit den bekannten Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. Zudem setzen in der Schweiz ansässige und professionell arbeitende Firmen modernste Technologien ein, wie zum Beispiel die Lasertechnik, um den Plastikabfall zu trennen, fachgerecht aufzubereiten und die Recycling Quote zu erhöhen. Das Sammeln und Wiederaufbereiten führt schliesslich zu einem geschlossenen Stoffkreislauf. Die Gebühr von CHF 3.50 für den 110 Liter Sack, den ich bei der Entsorgungsstelle vor Ort erwerben kann, spare ich bei den allgemeinen Abfallkosten wieder ein.
Und hier sind wir auch bei einem praktischen und handfesten Argument: Durch das Sammeln von Plastik wird mir bewusst, wie gross der Anteil von Plastik an meinem Abfall ist und dass ich mit dem Trennen nicht nur der Umwelt, sondern auch meinem Portemonnaie etwas zu liebe tue. Wenn ein privater Anbieter einen Profit aus der Aufbereitung generieren kann, erachte ich dies deshalb nicht als störend.
Die Recycling Gruppe der GLP Küsnacht-Zollikon plant im Frühjahr eine öffentliche Aktion im Dorfzentrum Küsnacht zum Thema Plastiksammeln und freut sich auf eine rege Teilnahme von Gross und Klein. Denn schlussendlich sammle ich persönlich auch, um die Ressourcen zu schonen, den CO2 Ausstoss zu reduzieren und meinen Kindern eine bessere sprich gesündere Umwelt zu hinterlassen.
Umweltbewusste Küsnachterinnen und Küsnachter, die sich zum Thema Recycling interessieren oder engagieren möchten, melden sich gerne unter: kuesnacht@grunliberale.ch.